Printmark - Kennzeichnen mit System

Tipps zum Thema Thermo-/Transferdruck

Der richtige Umgang

Kosten sparen heißt nicht nur, den günstigsten Drucker anzuschaffen oder das Verbrauchsmaterial so billig als möglich einzukaufen. Diese Grundanschauung hat zwar auf den ersten Blick einen Vorteil, nicht aber dort, wo ein Produkt über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden soll und auch kleinere Störungen zur Dauerbelastung werden können. Ein Drucker ist schließlich kein Lebensmittel, das man isst und bei nicht zusagendem Geschmack künftig einfach nicht mehr kauft.

Kosten sparen heißt demzufolge um so mehr, eine Entscheidung für ein Produkt zu treffen, das Qualität und Produktionssicherheit vor den vermeintlich letzten Cent bei der Anschaffung stellt. Und hier entscheidet oftmals nicht nur ein Produkt, sondern im Falle einer Systemlösung mehrere Einzelkomponenten, die erst zu der gewünschten Funktion führen. Nicht umsonst prägte sich die Aussage ein: "das Ganze ist eben mehr, als nur die Summe seiner Teile!". Und wie verhält es sich bei der Nutzung?

Reaktionen von Anwendern oder Neueinsteigern lassen nachvollziehen, dass man verschiedene Druckverfahren allgemein zwar kennt und auch einschätzen kann, nicht aber deren Stärken bzw. Schwächen oder womöglich noch den richtigen Umgang mit der jeweiligen Technik.

Ohne hier Vorwürfe machen zu wollen, ist es doch einerseits eine gewisse Unwissenheit oder vielleicht Unsicherheit. Andererseits aber seitens der Produzenten mitunter auch so gewollt. Warum? Zu beantworten ganz einfach. Eine - wenn auch nur im Ansatz - nicht sachgerechte Bedienung, führt schlussendlich zu einem höheren Verschleiß und einem frühzeitigen Austausch der Komponenten.

Der Verfasser dieser Zeilen erlebt täglich, dass neue Systeme durch fehlerhafte Bedienung bereits vor dem richtigen Einsatz ihren ersten Defekt haben. Andere Anwender wiederum produzieren auf Maschinen, die der landläufigen Meinung nach ins deutsche Museum gehören, nicht aber in eine hochtechnisierte Produktion des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Warum aber setzt man diese Maschinen noch ein?

Grund und Ursache ist sicher die Qualität der Produktionsmaschine, aber auch und das zählt noch viel mehr, man hat jahrelange Erfahrungen mit dieser Maschine, die vielleicht ursprünglichen Mängel sind im Laufe der Zeit alle ausgemerzt worden und die Bediener sind bis auf die letzte Schraube - um es mechanisch zu formulieren - mit der Maschine vertraut. Kurzum, man arbeitet effektiver, legt dort regelmäßig Hand an wo es sein muss und verzichtet an den Stellen auf Eingriffe, die zu Störungen führen können. Klingt ganz einfach und regt zur Nachahmung an.

Auf was nun ist - um beim Thema zu bleiben - im Umgang mit Thermo-/Thermotransferdruckern besonders zu achten, wo ist Hand anzulegen und wo nicht?

Ein Thermo- oder Thermotransferdrucker arbeitet im Gegensatz zu Nadel- oder Tintenstrahldruckern über die gesamte Druckbreite. Dies hat den Vorteil, dass keine aufwendige Mechanik bewegt werden muss und auch bei voller Inanspruchnahme der Druckbreite die Geschwindigkeit bleibt, also Höchstleistung abverlangt werden kann. Nur ein Vorteil von vielen, der aber bedingt, dass der Druckkopf permanent im Eingriff ist und die Pflege der Komponenten und die Auswahl der richtigen Etiketten und Thermotransferfolien eine besondere Bedeutung haben.

Was kann oder sollte man nun tun, um die Lebensdauer der Druckleiste oder auch des gesamten Systems positiv zu beeinflussen? Wir empfehlen, die folgenden 10 Punkte zu beachten:

 

  • das System möglichst in einem störungsfreien Umfeld platzieren, denn raue Umgebungsbedingungen und auch Spannungsschwankungen oder Störspitzen können zu Beeinträchtigungen führen
  • bei den Thermotransferfolien auf vom Hersteller zugelassene Qualitäten achten, denn die statische Entladung und eine gleitfähige Rückseitenbeschichtung sieht man nicht, ist aber ausschlaggebend für die Haltbarkeit des Druckkopfes
  • ebenso darauf achten, dass die TT-Folie in der Breite die Materialbahn geringfügig überdeckt, da die scharfen Randzonen des Papiers sonst zum Einschleifen des Druckkopfes führen
  • hinsichtlich der Etiketten auf eine staub- und partikelfreie Ausführung Wert legen, insbesondere bei der Verwendung von thermosensitivem Material TOP Qualitäten bevorzugen
  • den Drucker regelmäßig aussaugen, gelegentlich auch das Innenleben wie z. B. Lüfter, Platinen, oder Fotozellen von Schmutz befreien
  • den Druckkopf nach jedem Rollenwechsel sorgfältig reinigen, auf empfohlene Reinigungsmittel und - materialien achten; gleichfalls alle Transportwalzen reinigen, insbesondere die Gummiwalze unterhalb des Druckkopfes
  • Barcodes immer in Laufrichtung der Striche drucken; auf horizontale Linien soweit als möglich verzichten
  • niemals mit scharfen oder spitzen Gegenständen eingreifen
  • aus allen Führungen und besonders auch Abschneidevorrichtungen Klebstoffreste sorgfältig entfernen
  • die Sensoren zur Abtastung der Etiketten und der TT-Folie sauber zu halten

 

Bei allen Pflegetätigkeiten dürfen keine werksseitig eingestellten Schrauben oder Anbauteile gelöst werden, da ausschließlich die optimale Justage die volle Funktionssicherheit gewährleistet.

Schnell stellt man fest, der Druckkopf hält um einiges länger als die vom Hersteller angegebenen 20 bis 30 km. Es gibt weniger Störungen beim Etikettentransport, man benötigt keine außerplanmäßigen Serviceeinschaltungen, die - abgesehen von der verwaltungstechnischen Seite - schlussendlich auch die Produktion unterbrechen würden. Zudem ärgert man sich nicht permanent über kleine Unzulänglichkeiten, man hat den Kopf frei für wichtigere Tätigkeiten (und wenn es Verschnaufpausen sind), man ist motiviert für den Umgang mit diesem System.

Alles Punkte, die so auch Kosten sparen. Und wenn jetzt auch noch der Service stimmt, sind alle Beteiligten zufrieden. Haben Sie Fragen oder Anregungen dazu? Wir sind für einen Dialog stets offen und auch dankbar. Insbesondere interessiert uns Ihre Erfahrung im Umgang mit dieser Technik.


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